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Zum Auftakt des Jubiäumsjahres stellten Bürger das Motto der 700-Jahr-Feier vor
Zum Auftakt des Jubiäumsjahres stellten Bürger das Motto der 700-Jahr-Feier vor

Eine Stadt mit 700 Jahre Geschichte

Die erste Erwähnung des Dorfes Quickborn findet sich in einem hamburgischen Urkundenbuch, worin festgestellt wird, dass Graf Adolf VII. von Holstein die Gerichtsbarkeit über eine Hufe in Quickborn mit Beurkundung vom 25. Januar 1323 übertrug. Deshalb feiert Quickborn im Jahre 2023 mit vielen Veranstaltungen sein 700-jähriges Jubiläum.

 

1640 fielen die Ämter Pinneberg und Hatzburg als Herrschaft Pinneberg an den dänischen König. Die Herrschaft Pinneberg bestand aus 5 Vogteien; Quickborn lag in der "Waldvogtei".

 

Die schweren Kriegszeiten des 17. Jahrhunderts zogen auch den Ort Quickborn in Mitleidenschaft. 1628 wütete als Folge des Krieges die Pest; und wiederum 1631, als 280 Menschen dahingerafft wurden; das war fast die gesamte Einwohnerschaft, denn 1704 hatte Quickborn wieder nur rund 300 Einwohner in 59 Familien mit nur 36 verschiedenen Familiennamen.

 

Wieder wurde Quickborn vom Großen Nordischen Kriege 1700-21 betroffen. Andreas Gödecke (der jüngere), Pastor in Quickborn 1688-1729 berichtet im Kirchenbuch, dass im Juni 1713 auf dem Rückmarsch nach Osten 6.000 russische Dragoner des Obersten Jachilow mit 12.000 Pferden Quickborn "kahlgefressen" haben, gefolgt von 7.000 russischen Infanteristen. Pastor Gödecke floh nach Hamburg. 

 

Wirtschaftliche Grundlage des Ortes war außer der Landwirtschaft durch Jahrhunderte die Torfgewinnung in den umgebenden Mooren im Nordwesten (Himmelmoor), im Osten (Bredenmoor) und Südosten (Holmmoor). 1735 erhielt der Ort vom Statthalter des dänischen Königs, dem Markgrafen Friedrich-Ernst zu Brandenburg-Kulmbach, die Erlaubnis, dreimal im Jahr Markt zu halten. Der wachsende Wohlstand in den Geestdörfern hat dazu geführt, dass kaum ein Bauernhaus im ursprünglichen Zustand erhalten ist, dagegen - umgekehrt wie in der Marsch - einige Altenteiler-Katen. Einziges noch im Kern auf das 17. Jahrhundert zurückgehendes Bauernhaus ist der Hof Gronau.

 

Die von Pastor Gödecke beklagte Abgelegenheit Quickborns beseitigte der Bau der Chaussee Altona-Kiel 1832 - einer der alten Meilensteine mit den Initialen König Friedrichs VI. von Dänemark steht an der Bilsener Brücke; vorher gab es nur die alte Ulzburger Landstraße.

 

Am 10. Februar 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, ereignete sich ein großes Explosionsunglück in den 1910/11 eingerichteten Sprengstoffabriken Thorn und Glückauf in der Quickborner Heide. 115 dort beschäftigte Frauen und Mädchen verloren dabei das Leben. Die Detonationswelle richtete noch in Altona Schäden an. Ein Gedenkstein auf dem Quickborner Friedhof erinnert an die Opfer. Überreste der Fabrik sind noch heute sichtbar.

 

Die Überreste der 1910/11 eröffneten und 1928 wieder eingegangenen Margarinefabrik Thörl befinden sich am Haltepunkt Elsensee. Danach kamen schwere Zeiten für Quickborn. Im Winter 1928/29 lebte die Hälfte der Einwohnerschaft von Erwerbslosenunterstützung oder Fürsorge. 1934 wurde im Himmelmoor die Sendestation für Zwecke der Flugsicherung errichtet. Diese wurde anschließend Wetterfunkstation und agrarmeteorologische Beratungs- und Forschungsstelle. Im März 1995 zog die Station nach Schleswig um.

 

Am 4. Mai 1945 verhandelte auf der Reichsstraße 4 nördlich von Quickborn der letzte Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral v. Friedeburg, mit höheren Offizieren der britischen 2. Armee über die Kapitulation der letzten deutschen Truppen in Norddeutschland.

 

Am 6. Februar 1974 erhielt Quickborn durch eine Verleihungsurkunde der Landesregierung das Recht zugestanden, die Bezeichnung "Stadt" zu führen.

 

Weitere Informationen zur Geschichte der Stadt finden sich auf der Website der Geschichtswerkstatt Quickborn.